Das übergeordnete Ziel von Bertelsmann ist die kontinuierliche Steigerung des Unternehmenswertes über eine nachhaltige Verbesserung der Ertragskraft. Zur Steuerung des Konzerns bedient sich Bertelsmann seit vielen Jahren eines wertorientierten Steuerungssystems, in dessen Mittelpunkt Umsatz, operatives Ergebnis und optimaler Kapitaleinsatz stehen. Aus formalen Gründen unterscheidet Bertelsmann Steuerungskennzahlen im engeren Sinne von solchen im weiteren Sinne.
Steuerungskennzahlen im engeren Sinne – hierzu zählen Umsatz, Operating EBITDA sowie der Bertelsmann Value Added (BVA) – dienen der unmittelbaren Beurteilung der laufenden Geschäftsentwicklung und finden dementsprechend Eingang in den Prognosebericht. Hiervon abgegrenzt werden Steuerungskennzahlen im weiteren Sinne verwendet, die sich zum Teil aus den vorgenannten Kennzahlen ableiten oder durch diese stark beeinflusst werden. Hierzu zählen die EBITDA-Marge sowie die Cash Conversion Rate. Bestandteil des wertorientierten Steuerungssystems im weiteren Sinne ist darüber hinaus das finanzielle Steuerungssystem mit den definierten internen Finanzierungszielen. Angaben zur erwarteten Entwicklung von Steuerungskennzahlen im weiteren Sinne erfolgen allenfalls ergänzend und sind kein Bestandteil des Prognoseberichts.
Zur Erläuterung des Geschäftsverlaufs und zur Steuerung des Konzerns verwendet Bertelsmann auch sogenannte Alternative Leistungskennzahlen , die nicht nach IFRS definiert sind (detaillierte Erläuterung hierzu im Abschnitt „Alternative Leistungskennzahlen“).
Zur Steuerung des Konzerns verwendet Bertelsmann den Umsatz, das Operating EBITDA sowie den BVA als Steuerungsgrößen. Der Umsatz wird als Wachstumsindikator der Geschäfte herangezogen. Im Geschäftsjahr 2017 erhöhte sich der Konzernumsatz um 1,4 Prozent auf 17,2 Mrd. € (Vj.: 17,0 Mrd. €). Das organische Wachstum lag bei 1,7 Prozent.
Eine wesentliche Steuerungskennzahl zur Messung der Profitabilität des Bertelsmann-Konzerns und der Unternehmensbereiche ist das Operating EBITDA. Im Berichtszeitraum erhöhte sich das Operating EBITDA auf 2.636 Mio. € (Vj.: 2.568 Mio. €).
Zur Beurteilung der Ertragskraft des operativen Geschäfts und der Rentabilität des investierten Kapitals verwendet Bertelsmann den BVA. Der BVA misst den über die angemessene Verzinsung des investierten Kapitals hinaus erwirtschafteten Gewinn. Im Geschäftsjahr 2017 belief sich der BVA auf 121 Mio. € nach 147 Mio. € im Vorjahr. Der Einfluss des höheren durchschnittlich investierten Kapitals konnte nur teilweise durch das gegenüber dem Vorjahr verbesserte operative Ergebnis kompensiert werden. Ab dem Geschäftsjahr 2018 wird der BVA ohne den Unternehmensbereich Bertelsmann Investments ermittelt. Auf Grundlage dieser Methodik beträgt der BVA für das Geschäftsjahr 2017 163 Mio. € (Vj.: 180 Mio. €).
Zur Beurteilung der Geschäftsentwicklung werden weitere Steuerungskennzahlen verwendet, die sich teilweise aus Umsatz und Operating EBITDA ableiten bzw. von diesen Größen stark beeinflusst werden.
Als Maßstab für die Finanzmittelfreisetzung aus den Geschäften dient die Cash Conversion Rate, die im langjährigen Mittel zwischen 90 und 100 Prozent liegen soll. Im Geschäftsjahr 2017 betrug die Cash Conversion Rate 92 Prozent (Vj.: 93 Prozent).
Als ergänzendes Kriterium zur Beurteilung der operativen Geschäftsentwicklung wird die EBITDA-Marge herangezogen. Im Geschäftsjahr 2017 lag die EBITDA-Marge mit 15,3 Prozent über dem Vorjahresniveau von 15,2 Prozent.
Das finanzielle Steuerungssystem von Bertelsmann ist definiert durch die internen Finanzierungsziele, die im Abschnitt „Finanz und Vermögenslage“ dargestellt werden. Diese Grundsätze zur Finanzierung werden bei der Steuerung des Konzerns verfolgt und fallen unter das wertorientierte Steuerungssystem im weiteren Sinne.
Zum wertorientierten Steuerungssystem im weiteren Sinne zählen nicht die nichtfinanziellen Leistungsindikatoren (Mitarbeiter, Corporate Responsibility und ähnliche Themenfelder). Aufgrund einer nur eingeschränkten Messbarkeit können keine unmittelbar quantifizierbaren Aussagen zu Wirkungszusammenhängen und Wertsteigerungen getroffen werden. Die nichtfinanziellen Leistungsindikatoren werden daher nicht zur Steuerung des Konzerns verwendet.