Die Ertragsteuern setzen sich aus den folgenden laufenden und latenten Steuern zusammen:
in Mio. € | 2017 | 2016 |
---|---|---|
Ergebnis vor Ertragsteuern (gesamt) | 1.670 | 1.556 |
Laufende Ertragsteuern aus fortgeführten Aktivitäten | -462 | -388 |
Latente Ertragsteuern aus fortgeführten Aktivitäten | -10 | -31 |
Ertragsteuern aus fortgeführten Aktivitäten | -472 | -419 |
Laufende Ertragsteuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten | – | – |
Latente Ertragsteuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten | – | – |
Ertragsteuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten | – | – |
Summe Ertragsteuern | -472 | -419 |
Ergebnis nach Ertragsteuern (gesamt) | 1.198 | 1.137 |
Das Ergebnis nach Ertragsteuern wurde im Geschäftsjahr 2017 einmalig durch die US-Steuerreform (Tax Cuts and Jobs Act) im Bereich der Bewertung aktiver und passiver latenter Steuern der US-Konzerngesellschaften mit 33 Mio. € belastet. Die Neubewertung der latenten Steuern der US-Konzerngesellschaften erfolgte dabei mit dem reduzierten USKörperschaftsteuersatz von 21 Prozent (bisher 35 Prozent). Auswirkungen aus der zum 1. Januar 2018 eingeführten Base Erosion and Anti-Abuse Tax (BEAT) sind in Übereinstimmung mit den bisher veröffentlichten Verlautbarungen nicht bei der Bewertung latenter Steuern zum 31. Dezember 2017 berücksichtigt worden. Sie werden zukünftig jeweils im Jahr der Entstehung bilanziert. Die Reduzierung des US-Körperschaftsteuersatzes von bislang 35 Prozent auf 21 Prozent wird zukünftig zu einer geringeren Steuerbelastung in den USA führen. Weitere Auswirkungen aus der US-Steuerreform auf den Konzernabschluss können sich in Bezug auf den zukünftigen Zinsabzug in den USA, die Mindestbesteuerung und die deutsche Hinzurechnungsbesteuerung ergeben. Sie werden in einer tiefergehenden weiteren Analyse ermittelt.
Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2017 Steuersatzänderungen für die Berechnung der langfristigen temporären Differenzen in Frankreich und Großbritannien angewendet, die zu einer Entlastung im Steuerergebnis in Höhe von 13 Mio. € geführt haben.
Nach der Anteilsaufstockung bei Penguin Random House wurden die US-Gesellschaften des Unternehmensbereichs erstmals in die steuerliche Organschaft der Bertelsmann Inc. einbezogen.
Im Geschäftsjahr 2017 wurden steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 389 Mio. € (Vj.: 433 Mio. €) in Anspruch genommen, was zu einer Verminderung des laufenden Steueraufwands um 106 Mio. € (Vj.: 102 Mio. €) führte. Von den genutzten steuerlichen Verlustvorträgen entfallen 31 Mio. € (Vj.: 132 Mio. €) auf inländische Körperschaftsteuer, 29 Mio. € (Vj.: 41 Mio. €) auf inländische Gewerbesteuer und 329 Mio. € (Vj.: 260 Mio. €) auf ausländische Ertragsteuern. In diesen Beträgen sind 78 Mio. € (Vj.: 40 Mio. €) Verlustvorträge enthalten, für die in der Vergangenheit keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden. Sie betreffen in Höhe von 2 Mio. € (Vj.: 1 Mio. €) inländische Körperschaftsteuer, in Höhe von 2 Mio. € (Vj.: 1 Mio. €) inländische Gewerbesteuer und in Höhe von 74 Mio. € (Vj.: 38 Mio. €) ausländische Ertragsteuern. Diese Nutzung führt zu einer Verminderung des laufenden Steueraufwands in Höhe von 20 Mio. € (Vj.: 11 Mio. €).
Aktive und passive latente Steuern wurden im Zusammenhang mit folgenden Posten und Sachverhalten gebildet:
31.12.2017 | 31.12.2016 | |||||
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in Mio. € | Aktiva | Passiva | davon im Geschäftsjahr ergebniswirksam erfasst | Aktiva | Passiva | davon im Geschäftsjahr ergebniswirksam erfasst |
Immaterielle Vermögenswerte | 283 | 436 | 118 | 276 | 570 | -4 |
Sachanlagen | 46 | 39 | -14 | 63 | 39 | 10 |
Finanzanlagen | 15 | 27 | 1 | 14 | 26 | 7 |
Vorräte | 55 | 6 | -16 | 75 | 4 | -7 |
Forderungen | 119 | 22 | 15 | 111 | 24 | -11 |
Anzahlungen und sonstige Aktiva | 160 | 161 | 17 | 113 | 153 | 17 |
Rückstellungen | 779 | 206 | -11 | 826 | 182 | -5 |
Finanzschulden | 13 | 55 | -19 | 19 | 42 | -13 |
Verbindlichkeiten | 16 | 6 | -14 | 29 | 4 | 9 |
Anzahlungen und sonstige Passiva | 55 | 26 | 7 | 55 | 31 | 5 |
Verlustvorträge/Steueranrechnungen | 239 | -94 | 355 | -39 | ||
Gesamt | 1.780 | 984 | -10 | 1.936 | 1.075 | -31 |
Saldierung | -860 | -860 | -929 | -929 | ||
Bilanzansatz | 920 | 124 | 1.007 | 146 |
Der Rückgang der passiven latenten Steuern auf immaterielle Vermögenswerte und der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge resultiert im Wesentlichen aus der Berücksichtigung der Auswirkungen der Steuerreform in den USA bei der Bewertung dieser Posten.
Für temporäre Differenzen in Höhe von 443 Mio. € (Vj.: 781 Mio. €) im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt, da Bertelsmann deren Umkehrung steuern kann und es wahrscheinlich ist, dass sich diese temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. Laufende sowie aktive und passive latente Steuern werden insoweit saldiert, als sie gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen und verrechnet werden können. Die Laufzeit der latenten Steuern auf temporäre Differenzen ist im Wesentlichen langfristig geprägt. Erläuterungen zu den mit dem sonstigen Ergebnis in Zusammenhang stehenden Ertragsteuerbeträgen finden sich unter Textziffer 18 "Eigenkapital".
Wertberichtigungen von aktiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen, Verlustvorträge und Steueranrechnungen wurden in denjenigen Fällen vorgenommen, in denen es nicht wahrscheinlich ist, dass sie in absehbarer Zukunft genutzt werden können. Bei der Beurteilung der Werthaltigkeit werden im Wesentlichen existierende passive temporäre Differenzen sowie zu erwartendes zu versteuerndes Einkommen innerhalb eines Planungszeitraums zugrunde gelegt.
Temporäre Differenzen, steuerliche Verlustvorträge und Steueranrechnungen, für die kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde, sind wie folgt zeitlich vortragsfähig:
in Mio. € | 31.12.2017 | 31.12.2016 |
---|---|---|
Steuerliche Verlustvorträge | ||
Mehr als 5 Jahre vortragsfähig | 6.381 | 6.488 |
Höchstens 5 Jahre vortragsfähig | 128 | 126 |
Temporäre Differenzen | 154 | 91 |
Steueranrechnungen | ||
Mehr als 5 Jahre vortragsfähig | 52 | 50 |
Höchstens 5 Jahre vortragsfähig | – | 1 |
Eine Überleitung des erwarteten Steuerergebnisses auf das tatsächliche Steuerergebnis zeigt die folgende Tabelle:
in Mio. € | 2017 | 2016 |
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Ergebnis vor Ertragsteuern aus fortgeführten Aktivitäten | 1.677 | 1.555 |
Ertragsteuersatz der Bertelsmann SE & Co. KGaA | 30,80 % | 30,80 % |
Erwarteter Steueraufwand aus fortgeführten Aktivitäten | -517 | -479 |
Steuerliche Auswirkungen folgender Effekte führten zu einer Abweichung des tatsächlichen vom erwarteten Steueraufwand: | ||
Anpassung an abweichenden nationalen Steuersatz | -6 | -8 |
Auswirkung von Steuersatz- und Steuerrechtsänderungen | -17 | -4 |
Steuerlich nicht abzugsfähige Geschäfts- oder Firmenwertwertminderung | -10 | – |
Steuereffekte in Bezug auf Ergebnisse aus Beteiligungsverkäufen | 37 | 5 |
Laufende Ertragsteuern für Vorjahre | 10 | 11 |
Latente Ertragsteuern für Vorjahre | -10 | 13 |
Effekte aus Bewertung aktiver latenter Steuern | 23 | 48 |
Permanente Differenzen | 25 | 13 |
Sonstige Anpassungen | -7 | -18 |
Summe der Anpassungen | 45 | 60 |
Tatsächlicher Steueraufwand aus fortgeführten Aktivitäten | -472 | -419 |
Der Ertragsteuersatz der Bertelsmann SE & Co. KGaA enthält die Körperschaftsteuer, den Solidaritätszuschlag und die Gewerbesteuer.
2017 | 2016 | |
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Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlag | 15,83 % | 15,83 % |
Gewerbesteuer | 14,97 % | 14,97 % |
Effektiver Ertragsteuersatz | 30,80 % | 30,80 % |